Isidor Margulies (1871 - 1956)

 
 

Geburt

 

1871 Sosnowiec, Poland
(Ober Schlesien/Upper Silesia, zu der Zeit Teil des Russisch-Polens).

Eltern

Vater : Moritz Margulies
Mutter: Clara Sussman

Geschwister

1869 Anna Margulies
1871 [Selbst]
18?? Julius Margulies
18?? Siegmund Margulies
1876 Isabella Margulies
1877 Emil Margulies
1889 Hans Margulies
1890 Heinrich Margulies




 
 

Heirat

 

Julie Lion, geb. Drucker

Kinder

Kinder:
Privat




 
 

Tod

 

Israel, 16.03.1956

Four Margulies Brothers In engeren Kontakt stand Emil mit zwei seiner Brüder: Dem ältesten Isidor und dem jüngeren Heirich. Diese wurden, ebenso wie Emil, in frühen Jahre von den Eltern in größere Städte geschickt, wo sie in beswere Schulen, als im kleinen Sosnowitz [PL: Sosnowiec] besuchen konnten. Isidor kam nach Absolvierung des deutschen Gymnasiums nach Österreich, wo er die Rechte studierte und war als Rechtspraktikant in Salzburg tätig, als ihm kurz nach ihrer Veröffentlichung die Broschüre "Der Judenstaat" von Theodor Herzl in die Hände kam. Das Buchlein übte auf ihn eine solche Wirkung aus, dass er seinem Aufenthalt in Salzburg abbrach und nach Wien übersiedelte, um sich in den Studentenkreis um Herzl einführen zu lassen. Er wurde Vorkämpfer des neuen Ideals.

Es ist nur eines der ungezählten Beispielen für die Kraft des Herzl'schen Gedankens, dass Isidor Marulies so kurzer Hand zu solcher Wendung in seinem Leben gebracht wurde, - ein Mann, der ein stiller echter Humanist und Gelehrter zu sein bestimmt schien und doch so in den polischen Parteikriege heineingezogen wurde. Er war in den zionistischen Arbeiten des Vorkriegs-Wien führend, leitete nach dem ersten Weltkrieg die Geschäfte der jüdischen Minderheitenliga in Österreich und erwarb sich bereits in jenen Jahren eine vollkommene Kenntnis der hebräischen Sprache. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland übersiedelte er nach Palästina, wo er auch jetzt [1949] lebt. [1]

Nach seinem Studium wurde Isidor Anwalt:
In die Advokatenjiste wurden eingetragen:

Dr. Isidor Margulies mit dem WohnsiUe in Wien (VU* Bezirk), [...] Aus Verordnungsblatt des K. K. Justizministeriums , vermütlich für 1902
(wg. der Digitalisierung sind die Texte manchmal schwierig zu verstehen.)

Isidor war einer der Gründer, Verleger und Chefredakteure der "Jüdische Zeitung" , die von 1907 bis 1920 erschien.
Mit der Übersiedlung der Welt nach Köln als Folge vom Herzls Tod im Jahre 1904 war die Jüdische Zeitung das leitende Organ der jüdischen Zionisten. Mit ihrem 14-jährigen Erscheinen gehörten sie zu den langlebigsten zionistischen Zeitungen, die in Wien herausgegeben wurden.
[...] Die Jüdische Zeitung scheiterte trotz ihren langen Erscheinungszeitraumes letztlich an der Finanzierung, d.h vor allem an der fehlenden Leserschicht. [2].

Schnipsel:
Beiträge von Frauen [in der Jüdische Zeitung]waren selten: zu den Ausnahmen zählt der Artikel von Nanny Auerbach-Margulies [die Ehefrau von Heinrich Margulies] über Frauenarbeit in Palestina vom 29.02.1919[2].

Die Nachfolge der Jüdische Zeitung war die Wiener Morgenzeitung. Isidor war auch hierbei einer der Gründer und Redakteuer.


1918 wurde er ins Präsidium des neu gegründeten "Jüdische Nationalrat für Deutsch-Österreich" gewählt, [3][4].

In February 1924 wurde Isidor zum Generalsekretär der "Jüdische Völkerbundliga für Österreich" gewählt und in Juni 1924 vertrat er sie beim Völkerbund Kongress (League of Nations Congress) in Lyon [3][4].

Unter anderem war er auch Vizepräsident der Jüdischen Schulverein:
The cultural work for Palestine was conducted by the Jewish Schulverein, of which Dr. Zevi Chajes is the president and Dr. Isidor Margulies, the vice president. By Our Vienna Correspondent. "Our Daily News Letter." Jewish Telegraphic Agency 23 Dec 1924.
JTA Jewish News Archive, 23 Dec 1924
References:

  1. Dr. Emil Margulies, Ein Lebenskampf für Wahrheit und Recht, Faerber, Tel Aviv, 1949
  2. Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938, Frank Stern, Barbara Eichinger, ... 2009
  3. Jüdisches Lexikon, 1927
  4. Eugen Hoeflich (Moshe Ya'akov Ben-Gavriêl), Tagebücher 1915-1927, Böhlau Verlag, Wien, 1999